Logistik
„Software-Ergonomie“? oder „Ergonomische Software?“ Jeder, der diese beiden Begriffe zum ersten Mal in direkten Zusammenhang miteinander zu hören bekommt, fragt sich an dieser Stelle zurecht: was ist das eigentlich? Und vor allem, was macht Software-Ergonomie eigentlich aus?
Mitten im Zeitalter von Industrie 4.0 bedarf das Thema Mensch-Maschine-Kommunikation einem hohen Maß an Aufmerksamkeit. In diesem Zusammenhang ist es längst nicht nur wichtig, den Arbeitsplatz ergonomisch auszurichten, sondern auch die Rahmenbedingungen rundum das Thema Software angemessen zu gestalten. Kurzum: Mensch, Aufgabe, Technik und organisatorischer Rahmen müssen insgesamt optimal aufeinander abgestimmt sein.
Doch lassen Sie uns an dieser Stelle einfach mit der konkreten Wortbedeutung „Software-Ergonomie“ starten. Definiert wird dieser Begriff grundsätzlich als „[…] die Eigenschaft eines Softwareprodukts, ergonomisch […] gestaltet zu sein.“[1] und hat als Ziel „[…] Softwareprodukte entsprechend den Bedürfnissen der mit ihnen arbeitenden Menschen zu gestalten.“[2] Diese Definition klingt zwar plausibel, ist aber in der Praxis gerade in der Logistik aus unserer Sicht eine zu kurz gegriffene Definition. Denn anders als man vielleicht im ersten Moment vermutet, ist ein WMS nicht nur eine Software, die genutzt wird, um Daten zu verwalten und zu managen, sondern dient unter anderem auch dazu, die Mitarbeiter im Lager zu organisieren und den physischen Prozess effizient zu unterstützen.
Aber selbst mit dieser Beschreibung ist man noch längst nicht am Ende angekommen. Weiter konkretisiert wird diese allgemeine Definition durch die DIN EN ISO 9241, die die nachfolgenden Prüfkriterien bezüglich Software-Ergonomie vorgibt:
1. Aufgabenangemessenheit
2. Selbstbeschreibungsfähigkeit
3. Erwartungskonformität
4. Lernförderlichkeit
5. Steuerbarkeit
6. Fehlertoleranz
7. Individualisierbarkeit
Es geht also bei der Ergonomie im Bereich Lagerverwaltungssoftware neben den vermeintlich offensichtlichen Themen, wie guter Lesbarkeit oder sinnvoll geordneter Informationen in den Dialogen auch darum, dass der Mitarbeiter diese Interaktion mit dem System auch als hilfreiche Unterstützung versteht und sie nicht als zusätzliche Last empfunden wird. So weit, so gut – das wären die theoretischen Vorgaben und Vorstellungen von Software-Ergonomie.
Getreu dem Motto: „Ein Höchstmaß an Qualität für unsere Kunden.“ setzen wir die vorgegebenen Kriterien in Bezug auf den Aufbau und die Handhabung unseres Warehouse-Management-Systems SuPCIS-L8 so um, wie es der gesunde Menschenverstand eigentlich auch machen würde. Das klingt zunächst simpel. In der Praxis führt dies aber zu einer Variantenvielfalt – von einem „Standard-Kommissionierdialog“ kann dann bspw. kaum mehr die Rede sein – die ein Softwarehersteller erstmal zu handhaben verstehen muss. Hier ist unsere Erfahrung gefragt, aber auch das Feedback der Benutzer, das in die Weiterentwicklung der Software eingeflossen ist.
Unsere Lagerverwaltungssoftware SuPCIS-L8 unterstützt den Benutzer, seine Arbeitsaufgabe so effizient und dennoch auf die einfachste Art und Weise zu erledigen. Die Standardwerte bei den Eingabefeldern sind sinnvoll vorbelegt und die Anwendung SuPCIS-L8 selbstbeschreibungsfähig. Fragen, wie bspw. „In welchem Dialog befinde ich mich gerade?“, „Welche Aktionen kann ich hier durchführen“ oder „Wie gelange ich eigentlich von hieraus in einen anderen Dialog?“ sind durch die gut verständlichen Dialoge für den Benutzer zu jeder Zeit leicht zu beantworten. Mit anderen Worten: der Benutzer ist stets über die Eigenschaften der Dialoge informiert. Dieser Punkt schlägt bereits die Brücke zu dem nächsten ergonomischen Merkmal von SuPCIS-L8, denn was wäre eine Lagerverwaltungssoftware ohne eine verständliche Steuerbarkeit. Nach dem Bauhausprinzip „weniger ist mehr“ sollte vor allem auf zu viele Informationen in den Dialogen verzichtet werden. Braucht ein Kommissionierer in der Anzeige zusätzlich zum Lagerplatz und der zu entnehmenden Menge auch eine Artikelbezeichnung? Oder was soll zur Plausibilisierung gescannt werden? Der Lagerplatz, das Ladehilfsmittel, der Artikel, eine EAN, eine Seriennummer oder gar nicht? Hier ist Konfigurierbarkeit gefragt. Muss nach einem Scan nochmal eine Taste gedrückt werden oder werden die Daten direkt übernommen?
Weitere Vorteile unserer Softwarelösung für den Anwender ergeben sich durch die angepasste Schriftgröße und einer einheitlichen Verwendung von Funktionstasten in sämtlichen Dialogfeldern. Hinzu kommen wichtige Fehler- und Informationsmeldungen, auf welche sich die Anwender zu jedem Zeitpunkt verlassen können. Um es an einem Beispiel zu verdeutlichen: wir nutzen Signalfarben, um unterschiedliche Auftragszustände anzuzeigen. Rot weist den Bediener auf eine Fehlersituation hin. Zugleich stehen in diesem Zusammenhang, durch kontextsensitives Setzen der Funktionstasten oder Icons (die per Maus oder Touch bedient werden), nur Dialogschritte zur Verfügung, die aktuell auch erlaubt sind. Für eine Fehlerbehebung muss die passende Funktion nicht aufwendig über ein Menü ausgewählt werden, sondern kann einfach direkt auf ein im Dialog angezeigtes Dashboard-Icon oder die jeweilige Funktionstaste selektiert werden. Wichtige Schlüsselwerte werden von Dialog zu Dialog weitergereicht und Post-its neben der Tastatur gehören der Vergangenheit an. Doch auch hier bedarf es mit Blick auf die unterschiedlichen Geräte mehrerer Varianten. In SuPCIS-L8 bedeutet dies, dass die Anwendung flexibel auf die Eigenschaften des jeweils benutzten Endgeräts, vor allem MDEs, Wearables und Tabletcomputer reagieren muss – ähnlich wie wir es von Websites kennen.
Wir werden unseren Benutzern auch weiterhin genau über die Schultern schauen und aus deren Bedienung lernen. Das positive Feedback, das wir immer wieder bekommen, ermutigt uns. Kann es für einen Softwarehersteller einen besseren „Unique Selling Point“ geben als zufriedene Benutzer, die gerne mit einem System arbeiten?
Sie möchten weitere Details über uns oder unsere Software erfahren? Kontaktieren Sie uns gerne!
[1] siehe: https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/software-ergonomie-44137
[2] siehe https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/software-ergonomie-44137