23.9.2025

Hilfe: Ich brauche Automatisierungstechnik - und jetzt?

Wie KMU auch ohne Konzernbudget starten.

Automatisierung? Digitalisierung? Das ist teuer, aufwendig und nur für Konzerne machbar. So denken viele kleine und mittlere Unternehmen (KMU), wenn es um moderne Intralogistik geht. Doch heute sind auch Lösungen verfügbar, die auf die Bedürfnisse von KMU abgestimmt sind und beispielsweise bei Bedarf mitwachsen. Der Einstieg gelingt leichter als gedacht und die Potenziale sind schnell spürbar.

Rund 80 Prozent der KMU arbeiten noch mit manuellen Prozessen. Das bedeutet: hoher Personalaufwand, mehr Fehler, wenig Transparenz. Gleichzeitig steigen die Anforderungen bei Lieferzeiten, Auftragskomplexität und Datenverfügbarkeit. Kunden erwarten fehlerfreie Abläufe trotz Personalengpässen. Auch die Kostenkurve kennt nur eine Richtung. »Digitalisierung plus Automatisierung sichert Wettbewerbsfähigkeit. Sie ersetzt Routinen und erhöht die Effizienz und Effektivität deutlich«, sagt Joachim Kieninger, Director Strategic Business Development, Element Logic Deutschland.

Flexibel statt festgefahren
»Viele KMU zögern. Sie fürchten in eine Sackgasse zu investieren oder eine Entscheidung in die falsche Technik«, beobachtet Kieninger. Es gibt Lösungen, die exakt auf die Wünsche von KMU zugeschnitten sind. Systeme wie AutoStore lassen sich step by step einführen. »So bleibt die Investition überschaubar. Erste Ergebnisse sind schnell spürbar – etwa durch kürzere Kommissionierzeiten und weniger Versandfehler«, betont Kieninger. Manche glauben, durch zu viel Automatisierung an Flexibilität zu verlieren. Was passiert, wenn sich die Produktpalette ändert oder die Auftragslage schwankt? Kieninger entkräftet diese Sorgen: »Moderne Systeme bieten genau diese Flexibilität. Sie passen sich an, statt zu blockieren.«

Konkrete Strategien
Es braucht keinen Komplettumbau. Eine Prozessanalyse zeigt, wo es hakt – etwa bei Auftragsspitzen oder Engpässen. KMU starten am besten mit einer einfachen, teilautomatisierten Lösung. Diese lässt sich später erweitern. Der Betrieb läuft weiter. Wichtig ist eine Planung mit Partnern, die die Anforderungen verstehen und mit Blick auf Budget, Zeit und Ressourcen planen. Auch die Erfolgskontrolle – wie etwa der ROI – gehört dazu. Ein Business Case mit KPIs schafft Transparenz und stärkt die Argumentation, sowohl intern als auch gegenüber weiteren Stakeholdern. So wird aus einem vermeintlich großen Schritt ein kalkulierbarer Prozess mit konkretem Mehrwert und überschaubarem Aufwand.

LVS als Schlüssel
»Die meisten KMU arbeiten noch mit Papierlisten oder nutzen einfache ERP-Funktionen fürs Lagerֿ. Das führt zu ineffizienten Prozessen, einem aufwendigen Onboarding und fehlendem Überblick. Wir merken, Unternehmen wünschen sich mehr Transparenz und weniger Abhängigkeit von Einzelpersonen«, erklärt Christoph Wulff, Head of Business Development S&P | Element Logic. Ein LVS schafft genau das: klare Arbeitsabläufe, eine zentrale Datenbasis und die digitale Grundlage für automatisierte Prozesse. »Unsere Kunden sind oft überrascht, wie sehr die Mitarbeiter entlastet und wie planbar die Materialflüsse werden«, ergänzt Wulff.

Interne Blockaden auflösen
Bei der digitalen Transformation sind meist die internen Hürden das Problem. Häufig fehlt der Rückhalt der Führung. Abteilungen ziehen nicht an einem Strang. Investitionen scheitern am internen Widerstand oder an der Unsicherheit, ob sich der Aufwand lohnt. Dadurch bleiben Einsparungen und Umsatzpotenziale ungenutzt. Hinzukommen Datenschutzfragen und IT-Sicherheit. Außerdem mangelt es an Zeit, sich strukturiert mit dem Thema zu beschäftigen. Der Alltag dominiert. Wulff kennt die Stolpersteine: »Der Wille ist da, aber es fehlt an IT-Know-how und strategischem Weitblick. Digitalisierung passiert nebenbei – ohne klare Ziele oder messbaren Nutzen. Auch die Angst vor einem »IT-Projektmonster« hemmt. Moderne Software braucht aber keinen monatelangen Kraftakt. »Die Standardimplementierung eines AutoStores samt Basisfunktionen ist bereits innerhalb einer Woche abgeschlossen. Sie ist vorkonfiguriert, modular und cloudfähig – ideal für einen ressourcenschonenden Start«, so Wulff.

Veränderung beginnt im Kopf
Gewachsene Strukturen, fehlende Zuständigkeiten sowie Excel-Listen, Medienbrüche und Insellösungen bremsen die Einführung neuer Tools. So stagniert der Fortschritt. Doch genau diese Ausgangslage bietet große Chancen. Ein gut konfiguriertes LVS sorgt für strukturierte Prozesse, erleichtert den Datenaustausch und macht Prognosen möglich. Doch Technik allein reicht nicht. Die eigentliche Herausforderung liegt im Wandel der Arbeitsweise. »Mitarbeitende begegnen Veränderungen mit Skepsis. Sie handeln erfahrungsbasiert statt systemgestützt. Digitalisierung darf kein Selbstzweck sein, sondern muss konkrete Probleme lösen. Die Vorteile müssen für alle spürbar sein«, bringt Wulff es auf den Punkt.

Sanft starten
Element Logic empfiehlt, Digitalisierung und Automatisierung in kleinen Schritten umzusetzen. Ein klar definiertes Projekt erleichtert den Start. Entscheidend ist, die wichtigsten Key-User von Beginn an einzubinden. Sie agieren als Multiplikatoren und fördern die Akzeptanz im Lager. Change Management spielt eine zentrale Rolle. »Technisch ist vieles möglich – wer die Mitarbeiter aber nicht mitnimmt, scheitert«, betont Wulff. Maßgeblich sind eine offene Kommunikation, klare Ziele und praxisnahe Schulungen. So gewinnen Teams Sicherheit im Umgang mit neuen Systemen.

Warten ist keine Option
»Digitale Technologien sind kein Privileg der Großkonzerne. Auch KMU mit kleinem Budget profitieren – oft sogar schneller. Wer nicht handelt, verliert den Anschluss. Technisch wie personell. Denn für Fachkräfte sind digitale Prozesse oft ein Entscheidungskriterium«, fast Kieninger zusammen. Die gute Nachricht: Es gibt Lösungen speziell für den Mittelstand. Sie lassen sich skalieren, finanzieren und kurzfristig einführen. Es braucht keinen Zehn-Jahres-Masterplan. Ein erster, gut geplanter Schritt genügt.

Zitat von Stefan Spänhoff, Geschäftsleitung des Logistik- und Dienstleistungszentrums J. W. Zander GmbH & Co. KG West in Bochum. »Die Anforderungen an unsere Logistik wuchsen stetig, das ERP konnte da nicht mehr mithalten. Ein spezialisiertes LVS war die logische Konsequenz. Heute können wir dank zahlreicher Kennzahlen und hoher Transparenz viel präziser steuern, planen und nachverfolgen. Ohne LVS wäre das nicht denkbar. Die Zusammenarbeit war vom ersten Tag an lösungsorientiert. Wir hatten das Gefühl: Die verstehen, wie wir ticken und beraten bedarfsorientiert. Rückblickend war die Entscheidung für ein LVS ein wichtiger Meilenstein – heute profitiert unser gesamter Betrieb davon.«
Zusammenfassend:

Herausforderungen:

  • Angst vor starren Systemen.
  • Unzureichende Erfahrung mit Automatisierungstechnik.
  • Fehlendes internes Projektmanagement.
  • Investitionsängste und Technikunsicherheit.
  • Mangelnder Rückhalt im Unternehmen.
  • Struktuelle Defizite.

Lösungsansätze:

  • Mit kleinen skalierbaren Lösungen starten.
  • Teilautomatisierung statt Komplettumbau.
  • Cloud-Lösungen nutzen.
  • Ein LVS schafft Struktur und Transparenz.
  • Change Management und Key-User einbinden.
  • Erfolge messbar machen mit KPIs und Business Cases.

Sonderausgabe f+h Fokus KMU, wie der Einstieg auch für kleinere und mittlere Unternehmen gelingt.

Über S&P | Element Logic

Seit 1985 realisiert S&P Software- und IT-Systemlösungen für anspruchsvolle Logistikanforderungen in verschiedenen Branchen. Als führender Anbieter im Bereich der Intralogistik-IT entwickelt S&P seine modulare Warehouse-Management-Plattform SuPCIS-L8 kontinuierlich weiter, um seinen Kunden modernste und zukunftssichere Lösungen zu bieten.

Von der Beratung und Optimierung von Geschäftsprozessen bis zur Inbetriebnahme bietet S&P IT-Lösungen für alle Automatisierungsstufen der Intralogistik – vom manuell betriebenen Lager bis hin zum vollautomatischen Logistikzentrum. Ergänzend dazu bietet S&P umfassende Cloud-Services an, um den Betrieb und die Verwaltung der IT-Infrastruktur der Kunden zu optimieren und zu vereinfachen.

Als Tochterunternehmen von Element Logic hat S&P seinen Hauptsitz in Leinfelden-Echterdingen sowie einen weiteren Standort in Georgsmarienhütte bei Osnabrück.
Element Logic ist ein weltweit führendes Technologieunternehmen und der größte AutoStore®-Partner. Mit Hauptsitz in Kløfta, Norwegen, verfügt Element Logic über Standorte in Europa, den USA und Lateinamerika und erzielte 2023 einen Gesamtumsatz von 471 Millionen Euro.

Weitere Informationen finden Sie unter www.sup-logistik.de und auf unseren Social-Media-Kanälen LinkedIn,Instagram und YouTube sowie auf www.elementlogic.de.

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