Hermes Arzneimittel

HERMES: Mehr Effizienz dank SuPCIS-L8 in der Logistik

Das Projekt

In enger Zusammenarbeit mit der I+O Industrieplanung und Organisation aus Heidelberg wurde im Hause HERMES eine DV-Systemanalyse für das neue Logistiksystem angebunden und eine entsprechende Systemplanung durchgeführt.

Das Lagerverwaltungssystem sowie die komplette Informationstechnologie einschließlich der Datenfunkkomponenten wurden an das Softwarehaus S&P Computersysteme GmbH aus Stuttgart vergeben. Im Rahmen des Projektes wurden die von S&P entwickelten Standardbausteine SuPCIS-L8 unter Berücksichtigung kundenspezifischer Anpassungen eingesetzt.

Ergebnis der Logistikplanung war ein von der Mannesmann Dematic in Offenbach realisiertes 6-gassiges vollautomatisches Hochregallager (HRL) mit ca. 11.000 teilweise doppelttiefen Palettenstellplätzen und einer Leistung von 225 Ein- und Ausgelagerungen pro Stunde. Über einen dynamischen Kommissionierplatz und einen Vollauslagerplatz wird das Kommissionierlager mit Nachschub versorgt. Die Produktion und der externe Wareneingang und Warenausgang sind über je eine Aus- und Einlagerstrecke direkt ans HRL angebunden.

Wareneingang

Beim Wareneingang wird zwischen extern angelieferter Ware und internen Wareneingängen aus der Produktion unterschieden. Die einzulagernden Ladeeinheiten sind alle chargen- und artikelrein; die für das Hochregallager bestimmten Euro- und Chemiepaletten passieren eine Konturen- und Gewichtskontrolle.

Auftragsbearbeitung

Aufträge werden vom AS/400 Host-System an das Lagerverwaltungssystem (LVS) übertragen. Auf dem Host sind die Standardsoftware SoftM für Vertrieb und Movex für die Bestandsführung, Chargenbestimmung und Produktionsplanung im Einsatz. Beide Anwendungen sind per File-Transfer über TCP/IP (FTP) mit dem LVS gekoppelt. Sowohl die Kundenaufträge für die Distribution als auch die Produktionsaufträge werden im LVS unter Berücksichtigung optimaler Lager- und Kommissionierstrategien sowie einer konsequenten Chargenverfolgung bearbeitet.

Kommisionierung

Das Kommissionierlager im ersten Stock besteht aus vier Durchlaufregalblöcken. Kommissioniert wird mithilfe von Kommissionierwagen, die mit Funkterminals und mobilen Druckern ausgestattet sind. Nachdem der Kommissionierer sich am System angemeldet hat, wird automatisch der nächste anstehende Kundenauftrag angezeigt, die erforderliche Kartongröße vorgegeben und auf dem mobilen Drucker das zugehörige Versandlabel gedruckt. Wegeoptimiert wird der Kommissionierer durch das Lager geführt. Unterschieden werden dabei u. a. Entnahmen von Anbrüchen, Verpackungseinheiten und ganzen Originalkartons. Jede Entnahme wird durch scannen des Artikelbarcodes und der gepickten Charge bestätigt. Fehlentnahmen werden dadurch fast unmöglich. Der Nachschub für die Kommissionierkanäle wird automatisch bei Unterschreitung eines einstellbaren Mindestbestandes ausgelöst und per MDE online nach der Durchführung quittiert. Sollte trotzdem ein Fach unplanmäßig leer sein, kann der Kommissionierer durch Melden des Nulldurchganges eine Inventur durchführen und den Nachschub auslösen. Andere Kommissionierer, die denselben Artikel benötigen, werden umgeleitet.

Gepackte Kartons werden auf die Kartonagenfördertechnik aufgesetzt. Über eine integrierte Waage wird das Gewicht überprüft und bei Differenz zum vorab vom System ermittelten Sollgewicht zum Kontrollplatz ausgeschleust. Dort werden vergleichbar mit einer Supermarktkasse nochmals alle Artikel gescannt und die Differenzen festgestellt. Bei Übereinstimmung des Gewichts erfolgt automatisch der Transport über die Fördertechnik zum Versand, wo die notwendigen Lieferscheinpapiere automatisch gedruckt werden.

Die Hardware und Systemsoftware

Die Hardwareplattform für den Lagerverwaltungsrechner ist ein ausfallsicheres, auf 2 Rechnerräume verteiltes Doppelrechnersystem auf Basis von IBM RS/6000-Rechnern mit AIX (Unix) Betriebssystem und Oracle Datenbank. Über das TCP/IP-Netzwerk sind sowohl die stationären Arbeitsplätze als auch die Symbol-Technologies Datenfunk-Terminals in Client/Server-Breitband-Technologie angeschlossen.

Fazit

Die neue Logistiklösung ermöglicht HERMES eine deutliche Steigerung des Lieferservices sowie die Transparenz der Bestände und Geschäftsvorfälle. Dies wird insbesondere bei der Abwicklung von Eilaufträgen deutlich. Zeitweise werden freie Lagerkapazitäten anderen Mandanten zur Verfügung gestellt werden. Die Bestandsverwaltung und Abrechnung erfolgt ebenfalls über das mandantenfähige Lagerverwaltungssystem.

Der Brausetabletten-Ausstoß beläuft sich derzeit auf ca. 600 Millionen Stück pro Jahr und kann auf bis zu 1 Milliarde gesteigert werden. An jedem Arbeitstag werden rund 15 Tonnen Rohstoffe, in erster Linie Zitronensäure und Carbonate, verarbeitet. Produziert wird in zwei Schichten. HERMES liefert im Moment weltweit in insgesamt 40 Länder. Voller Optimismus blickt HERMES in die Zukunft. Das dynamische Wachstum des vergangenen Jahrzehnts kann auf Basis der modernen und hochverfügbaren Logistiklösung fortgesetzt werden.