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Wenn’s effizient sein soll: Mit einer intelligenten Kommissionierstrategie das Potenzial im Lager ausschöpfen.

Aufträge über Aufträge? Kommissionierende Positionen ohne Ende? Wie bekomme ich das Ganze effizient abgearbeitet? Diese Fragen treiben viele um. Fest steht: Die Kommissionierung ist ein wichtiger Kernprozess im Lager eines jeden Unternehmens, denn es keineswegs zu vernachlässigen gilt. Oft macht der Kommissionierprozess gut 50 % der gesamten Aufwände innerhalb eines Distributionszentrums aus. Der Anteil reiner Wegzeit ist dabei erheblich und bindet enorme Kapazitäten – das schlägt sich unvermeidlich auf die Effizienz der logistischen Prozesse im Lager nieder. Die Lösung? Eine Verschlankung des Prozesses durch die Minimierung von Laufwegen. Drum laut die Devise: An einer intelligenten Kommissionierstrategie führt kein Weg vorbei.

Stellen Sie sich einmal folgendes vereinfachtes Szenario vor. Sie haben zwei Aufträge mit gleichen Positionen, zum Beispiel mit einer Glühbirne. Für den ersten Auftrag benötigen Sie 5 Glühbirnen und für den zweiten Auftrag 100. Wie effizient würden Sie es finden, wenn die 100 aus mehreren Quellen sowie von unterschiedlichen Mitarbeitern zusammengestellt und dabei auch noch die Bereiche oder Ebenen im Lager gewechselt werden – es jedoch an einem anderen Lagerplatz möglich wäre, aus einer einzigen Box mit rund 150 verfügbaren Glühbirnen die notwendigen Positionen für beide Aufträge zu picken?

Bei einem unserer Kunden konnten wir mithilfe unserer Lagerverwaltungssoftware eine effiziente Strategie umsetzen, mit dem Ziel, die Leistung in der Kommissionierung erheblich zu steigern. Der Fokus der Optimierung lag auf der Reduzierung der Laufwege. Die mehrgeschossige Fachbodenanlage bietet mit vier Ebenen bzw. 11 Kommissioniersegmenten genügend Lagerplätze für das breite Artikelsortiment mit vielen verschiedenen Produkten. Nicht selten werden die Produkte an mehreren Stellen im Fachbodenlager gelagert. Die neue Bestandsreservierung macht es möglich, zwischen den vielen Möglichkeiten der Reservierung von einzelnen Auftragspositionen strategisch sinnvolle ortsbezogene Kombinationen zu bilden. Auf diese Weise wird genau vorgegeben, auf welcher Ebene bzw. in welchem Segment gepickt werden soll. Strategisch bezogen auf den zu reservierenden Auftrag, werden damit möglichst geringe Wege der anzulaufenden Lagerplätze festgelegt und die Wegzeiten für einen Auftrag so gering wie möglich gehalten. Kurzum: Möglichst nah beieinander reservieren für eine möglichst »dichte« Kommissionierung des Auftrags.

Eine wesentliche Grundlage für diese optimierte Bestandsreservierung sind vor allem die Prozessfragen wie: »Können alle Positionen des zu reservierenden Auftrags in einem einzelnen Segment reserviert werden (horizontale Prüfung)?« und »Ist es möglich, alle Positionen des zu reservierenden Auftrags in einer einzelnen Ebene zu reservieren (vertikale Prüfung)?« Die Prüfungen erfolgen dabei in mehreren Stufen anhand parametrierter Kriterien und werden als Regelwerk im Warehouse Management System abgebildet.

Die optimierte Bestandsreservierung und die exakte Klassifikation der Reservierungsergebnisse werden darüber hinaus dazu genutzt, um auf Basis eines Auftragspools sinnvolle Pickaufträge innerhalb eines Rundgangs auf einer Transporteinheit zusammenzustellen. In der Praxis sieht es so aus, dass verwandte Aufträge gemeinsam in einem Batch geplant werden, jedoch mit der Einschränkung, dass der geplante Batch nicht größer als eine Transporteinheit ist. Doch was ist an dieser Stelle mit verwandt gemeint? Der Verwandtschaftsgrad bezieht sich hier schlicht und ergreifend auf die örtlichen Reservierungsergebnisse in den Kommissioniersegmenten. Die Planung der einzelnen Batches erfolgt dabei ebenfalls in mehrstufigen Prüfungssequenzen analog zur Bestandsreservierung. Das Ziel ist, für einen Rundgang möglichst nur in einem kleinen Teil des Lagers unterwegs zu sein. Berücksichtigt wird bei der gesamten Batchplanung auch die Füllbeschränkung von Transporteinheiten, die Kapazität am Folgeprozess (bspw. Packen) sowie auch die Auftragslage. Die Schalter der Strategien sind parametrierbar.

Durch eine intelligente Kommissionierstrategie können eingehende Aufträge im Lager zeitnah mit geringeren Wegzeiten und weniger Aufwand abgewickelt werden. Das sorgt nicht nur für eine erhöhte Effizienz beim Kommissionieren der Aufträge, sondern auch bei den Mitarbeitern für eine körperliche Entlastung. In Summe: Die Prozesse im Lager werden insgesamt effizienter.

Intelligente Kommissionierstrategie klingt gut und brauchen Sie auch? Kontaktieren Sie uns gerne.

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Joshua Smith