Features und Innovationen

Branche technischer Großhandel: vom Thekenverkauf bis zur Sammelauftragsbildung (Teil 2/2).

Handwerker, die spontan Ersatzteile brauchen, exotische Sonderbestellungen und Kunden, die gebündelte Lieferungen bevorzugen – im technischen Großhandel ist Flexibilität Trumpf. Doch wie gelingt es, diesen unterschiedlichen Anforderungen gerecht zu werden, ohne dass Prozesse ins Stocken geraten?

In Teil 2 unserer Reihe zeigen wir, wie digitale Lösungen für Thekenverkauf, Sonderware und Sammelaufträge nicht nur für zufriedene Kunden sorgen, sondern auch die internen Abläufe spürbar erleichtern.

Sie haben den ersten Teil verpasst? Hier entlang. Branche technischer Großhandel: zwischen Kabeltrommeln, Baustelle und Lager. (Teil 1/2).

Und wir machen mit den nächsten drei Herausforderungen weiter.

Herausforderung 4: Direktverkauf am Tresen an Handwerker.

Handwerker, die schnell Ersatzteile brauchen, haben keine Zeit für Bürokratie. Sie wollen am Tresen bestellen und die Ware sofort mitnehmen. Das Lager? Normalerweise streng nach Bereichen aufgeteilt. Doch jetzt muss es flexibel sein und den Lagerbetrieb nicht ausbremsen. Viele technische Großhändler bieten diesen Service an. Handwerker können spontan vorbeikommen, sich das fehlende Teil sichern und direkt wieder loslegen.

Doch so einfach das klingt, im Hintergrund steckt ein Prozess, der alles andere als trivial ist. Denn der Verkaufsmitarbeiter am Tresen muss im Zweifel selbst ins Lager gehen, die Ware kommissionieren und die Bestellung abwickeln. Ohne digitale Unterstützung entsteht Wartezeit für den Kunden und Stress für den Mitarbeiter.

Lösung: Virtueller Kommissionierbereich mit Echtzeit-Bestandsdaten

Statt komplizierter Umwege oder starrer Zuständigkeiten ermöglicht unsere Software den Verkaufsmitarbeitern, selbstständig und flexibel zu kommissionieren. Und das, ohne den laufenden Betrieb im Lager zu blockieren.

Das Prinzip: Normalerweise ist jeder Mitarbeiter für einen bestimmten Lagerbereich zuständig (Mitarbeiter A für Bereich A, Mitarbeiter B für Bereich B). Am Verkaufstresen funktioniert das aber nicht, denn hier braucht ein einzelner Mitarbeiter Zugriff auf alle Bereiche. Genau dafür gibt es einen virtuellen Kommissionierbereich, der sämtliche Lagerbereiche in einem einzigen digitalen Zugriff bündelt.

So läuft der Prozess am Tresen ab:

  1. Anmeldung am System: Der Mitarbeiter meldet sich direkt an der Theke an.
  2. Schnelle Kommissionierung: Dafür nutzt er ein mobiles Datenerfassungsgerät, pickt die benötigte Ware und bringt sie direkt zum Kunden.
  3. Rückführung leicht gemacht: Entscheidet sich der Kunde vor Ort für ein Produkt und lehnt die Alternativen ab, werden die übrigen Artikel sauber zurückgeführt.
    - Entweder direkt vom Mitarbeiter selbst.
    - Oder gesammelt auf einem Wagen, der abends in optimierter Wegeführung wieder eingeräumt wird.
  4. Volle Transparenz: Ein Dashboard zeigt jederzeit an, welche Artikel sich gerade auf dem Rückführungswagen befinden.

Das Ergebnis: Ein reibungsloser Ablauf, weniger Fehler, keine verlorenen Teile und vor allem – zufriedene Handwerker, die schnell wieder auf der Baustelle sind.

Thekenverkauf am AutoStore: Handwerker haben Vorrang

Die Software steuert automatisch die Auftragsprioritäten. Handwerkerbedarfe stehen ganz oben auf der Liste und laufen sofort durch. Damit ist sichergestellt, dass spontane Thekenaufträge sofort bedient werden – ohne dass andere Prozesse im Lager ins Stocken geraten.


Herausforderung 5: Sonderbeschaffte Ware.

Im technischen Großhandel ist kein Kundenwunsch zu ausgefallen und manche sogar richtig exotisch. Für diese Fälle müssen Großhändler flexibel sein. Während das Standardgeschäft läuft, stellt sich bei sonderbeschaffter Ware schnell die Frage: Wie verwaltet man Produkte, die nur einmal gebraucht werden, aber trotzdem zuverlässig und pünktlich beim Kunden landen müssen?

Genau hier zeigt sich der Unterschied zwischen Zettelwirtschaft und klarer Organisation. Jeder Großhändler kennt diese Situation: Ein Kunde bestellt neben regulären Artikeln noch ein ganz spezielles Teil, das vermutlich nie wieder auftauchen wird.

  • Soll der Händler dieses Teil extra ins ERP-System einpflegen, obwohl es nur einmal vorkommt?
  • Oder riskiert er Chaos im Lager, wenn der Artikel zwischen regulären Prozessen untergeht?

Die Lösung liegt weder in endloser Administration noch im Zufall, sondern in smarten Prozessen.

Lösung: Cross-Docking-Prozess

Statt Sonderware durch das komplette System zu schleusen, setzen clevere Großhändler auf Cross-Docking. Das spart Wege und beschleunigt die Abläufe:

  • Nach dem Wareneingang geht die Ware ohne Zwischenlagerung direkt durchs Lager.
  • Mitarbeitende verpacken sie im Cross-Docking-Bereich auftragsbezogen und stellen sie am Tourenplatz bereit.
  • Von dort geht’s direkt raus zum Kunden – schnell, schlank und ohne unnötigen Verwaltungsballast.

Flexibel bei Änderungen.
Unsere Lagerverwaltungssoftware kennzeichnet Sonderware eindeutig. So bleibt die Übersicht erhalten, ohne ERP-Strukturen aufzublähen. Was aber, wenn der Kunde seine Sonderware nicht sofort, sondern erst in fünf Tagen braucht? Kein Problem. Die Software erlaubt es, den Artikel temporär einzulagern und erst später zu kommissionieren. Das sichert Flexibilität bei jeder Planänderung.

Sonderbeschaffte Ware ist kein logistisches Problem. Mit einem durchdachten Cross-Docking-Workflow lassen sich einmalige Spezialprodukte mühelos handhaben.

Das Ergebnis:

  • Glückliche Kunden, die genau das bekommen, was sie brauchen.
  • Ein Lager, das nicht durch überflüssige Verwaltungsarbeit blockiert wird.
  • Prozesse, die genauso flexibel sind wie die Wünsche der Kunden.

Herausforderung 6: Konsolidierung von Aufträgen.

Kunden bestellen über den Tag verteilt – Montagmorgen eine Packung Schrauben, mittags Kabelschnitte und nachmittags noch eine Leiter. Am Ende warten mehrere Pakete oder sogar Paletten auf denselben Empfänger. Klingt nach unnötigem Aufwand, oder? Aber Alltag im Großhandel.

Viele Kunden wünschen sich heute das Gegenteil: eine gebündelte Lieferung. Am liebsten täglich zur gleichen Uhrzeit oder gesammelt an einem Wochentag. Das spart Kosten, entlastet den Wareneingang und reduziert den CO₂-Ausstoß.

Lösung: Sammelauftragsbildung

Klingt unspektakulär, hat aber einen gewaltigen Effekt. So läuft’s ab:

  • Alle eingehenden Bestellungen eines Kunden werden gesammelt.
  • Selbst wenn einzelne Aufträge schon kommissioniert und in der Auftragszusammenführung verpackungsbereit sind, hält die Software sie zurück.
  • Erst wenn alles beisammen ist, werden die Bestellungen in einem Sammelauftrag als Palette oder Paket gebündelt.
  • Identische Aufträge fasst das System automatisch zu einem Distributionsauftrag zusammen und führt sie unter einer einzigen Auftragsnummer weiter.

Das Ergebnis: weniger Fahrten, schlankere Prozesse und optimierte Routen. Und für den Kunden? eine Lieferung, genau zum Wunschtermin.

Ein echter Win-Win:

  • Kunden sparen Zeit und Papierkram.
  • Unternehmen reduzieren Kosten durch volle Transportmittel.
  • Die Umwelt profitiert von jeder eingesparten Fahrt.

Wir haben da noch einen weiteren Blogbeitrag zum technischen Großhandel, der Sie interessieren könnte.


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