Features und Innovationen

Software-Ergonomie in der Logistik: Die Kunst, Mitarbeiter und Technik perfekt zu vereinen.

Software-Ergonomie? oder Ergonomische Software? Jeder, der diese beiden Begriffe zum ersten Mal hört, fragt sich an dieser Stelle sicher: Was ist damit gemeint? Und vor allem, was macht Software-Ergonomie aus?

Mitten im Zeitalter von Industrie 4.0 bedarf das Thema Mensch-Maschine-Kommunikation einem hohen Maß an Aufmerksamkeit. In diesem Zusammenhang ist es aber nicht nur wichtig, den Arbeitsplatz ergonomisch auszurichten, sondern auch die Rahmenbedingungen rundum die Software angemessen zu gestalten. Kurzum: Mensch, Aufgabe, Technik und organisatorischer Rahmen müssen allesamt optimal aufeinander abgestimmt sein.

Doch lassen Sie uns an dieser Stelle einfach mit der Wortbedeutung »Software-Ergonomie« starten. Definiert wird dieser Begriff laut dem Gabler Wirtschaftslexikon grundsätzlich als:
1. Begriff: die Eigenschaft eines Softwareprodukts ergonomisch (Ergonomie) gestaltet zu sein.
2. Ziel der Software-Ergonomie ist es, Softwareprodukte entsprechend den Bedürfnissen der mit ihnen arbeitenden Menschen zu gestalten.
3. Inhalte: Fragen der Dialoggestaltung, Arbeitsinhalte, Bewahrung und Gestaltung von Entscheidungsspielräumen, Robustheit der Kommunikation, Benutzeroberflächen u. a.

Diese Definition klingt zwar plausibel, ist aber in der Praxis, vor allem in der Logistik, aus unserer Sicht eine zu kurz gegriffene Definition. Denn anders als im ersten Moment vermutet, ist ein Lagerverwaltungssystem nicht nur eine Software, die genutzt wird, um Daten zu verwalten und zu managen. Sie dient unter anderem auch dazu, die Mitarbeiter im Lager zu organisieren und den physischen Prozess effizient zu unterstützen.

Aber selbst diese Beschreibung reicht noch nicht. Weiter konkretisiert wird diese allgemeine Definition durch die DIN EN ISO 9241, die die nachfolgenden Prüfkriterien bezüglich Software-Ergonomie vorgibt:
1. Aufgabenangemessenheit
2. Selbstbeschreibungsfähigkeit
3. Erwartungskonformität
4. Lernförderlichkeit
5. Steuerbarkeit
6. Fehlertoleranz
7. Individualisierbarkeit

Bei der Ergonomie im Bereich Lagerverwaltungssoftware geht es neben den vermeintlich offensichtlichen Themen wie guter Lesbarkeit und sinnvoll geordneten Informationen in den Dialogen auch darum, dass die Mitarbeiter die Interaktion mit dem System als hilfreiche Unterstützung verstehen und nicht als zusätzliche Last empfinden. So weit, so gut – das wären die theoretischen Vorgaben und Vorstellungen von Software-Ergonomie.

Getreu unserem Motto: »Ein Höchstmaß an Qualität für unsere Kunden.« setzen wir die Kriterien in Bezug auf den Aufbau und die Handhabung unseres Warehouse Management Systems so um, wie es der gesunde Menschenverstand auch machen würde. Das klingt zunächst simpel. In der Praxis führt dies aber zu einer Variantenvielfalt. Von einem »Standard-Kommissionierdialog« kann dann kaum mehr die Rede sein. Hier ist unsere Erfahrung gefragt, aber auch das Feedback der Anwender, das dann in die Weiterentwicklung der Software einfließt.

Unsere Lagerverwaltungssoftware unterstützt den Anwender dabei, seine Arbeitsaufgabe so effizient und dennoch auf die einfachste Art und Weise zu erledigen. Die Standardwerte bei den Eingabefeldern sind sinnvoll vorbelegt und die Anwendung SuPCIS-L8 selbstbeschreibungsfähig. Fragen wie beispielsweise »In welchem Dialog befinde ich mich gerade?«, »Welche Aktionen kann ich hier durchführen« oder »Wie gelange ich von hieraus in einen anderen Dialog?« sind durch die gut verständlichen Dialoge für den Anwender zu jeder Zeit leicht zu beantworten. Mit anderen Worten: Der Anwender ist stets über die Eigenschaften der Dialoge informiert. Dieser Punkt schlägt bereits die Brücke zum nächsten ergonomischen Merkmal von SuPCIS-L8. Denn was wäre eine Warehouse Management Software ohne eine verständliche Steuerbarkeit. Nach dem Spruch »weniger ist mehr« sollte vor allem auf zu viele Informationen in den Dialogen verzichtet werden. Braucht eine zu kommissionierende Person in der Anzeige zusätzlich zum Lagerplatz und der zu entnehmenden Menge auch eine Artikelbezeichnung? Oder was soll zur Plausibilisierung gescannt werden? Der Lagerplatz, das Ladehilfsmittel, der Artikel, eine EAN, eine Seriennummer oder überhaupt nicht? Hier ist Konfigurierbarkeit gefragt. Muss nach einem Scan noch mal eine Taste gedrückt werden oder werden die Daten direkt übernommen?

Weitere Vorteile für den Anwender ergeben sich durch die angepasste Schriftgröße und einer einheitlichen Verwendung von Funktionstasten in sämtlichen Dialogfeldern. Hinzu kommen wichtige Fehler- und Informationsmeldungen, auf die sich die Anwender zu jedem Zeitpunkt verlassen können. Um es an einem Beispiel zu verdeutlichen: Wir nutzen Signalfarben, um unterschiedliche Auftragszustände anzuzeigen. Rot weist den Anwender auf eine Fehlersituation hin. Zugleich stehen in diesem Zusammenhang durch Setzen der Funktionstasten oder Icons (die per Maus oder Touch bedient werden) nur Dialogschritte zur Verfügung, die aktuell auch erlaubt sind. Für eine Fehlerbehebung muss die passende Funktion nicht aufwendig über ein Menü ausgewählt werden. Sie wird einfach direkt auf ein im Dialog angezeigtes Dashboard-Icon oder eine Funktionstaste ausgewählt. Wichtige Schlüsselwerte werden von Dialog zu Dialog weitergereicht und Post-its neben der Tastatur gehören der Vergangenheit an. Doch auch hier bedarf es mit Blick auf die unterschiedlichen Geräte mehrerer Varianten. Fürs Lagerverwaltungssystem bedeutet das, dass die Anwendung flexibel auf die Eigenschaften des jeweils benutzten Endgeräts, vor allem MDEs, Wearables und Tabletcomputer reagieren muss – ähnlich wie wir es von Websites kennen.

Eins versprechen wir: Wir werden unseren Anwendern auch weiterhin genau über die Schulter schauen und aus deren Bedienung lernen. Das positive Feedback, das wir immer wieder bekommen, ermutigt uns dazu. Denn kann es für einen Softwarehersteller einen besseren »Unique Selling Point« geben als zufriedene Anwender, die gerne mit einem System arbeiten? Wohl kaum.

Sie wollen uns und unsere Software kennenlernen? Kontaktieren Sie uns gerne.

Nehmen Sie Kontakt mit uns auf und sprechen Sie mit einem unserer Experten zum Thema.

Horst Reichert