Features und Innovationen

Ausblick auf künftige Entwicklungen: Effiziensteigerungen in der Intralogistik.

Intralogistik 4.0: Wie stark lässt sich die Effizienz mit Smart Devices, Automatisierung und Data Science steigern?

Dieser Frage ist Rebecca auf den Grund gegangen. Sie studierte Wirtschaftsingenieurwesen und schrieb bei uns ihre Bachelorarbeit zum Thema:

Beurteilung der Effizienzsteigerung durch die Implementierung von Smart Devices, Automatisierung und Data Science in unsere Lagerverwaltungssoftware (LVS) SuPCIS-L8 bei der Kommissionierung.

Ausblick auf künftige Entwicklungen.

Das Thema der Effizienzsteigerung, insbesondere durch den Einsatz von Robotik stellt eines der Top-Themen im Deutsche Post DHL Group Trend Radar 2022 dar. Der Trend Radar fokussiert sich auf die Entwicklungen in der Logistikbranche. Dabei spielen Dekarbonisierung, Robotik, Big Data, Diversifizierung von Lieferketten und alternative Energielösungen in der Logistik die größte Rolle.

Die einzelnen Ergebnisse der Arbeit gibt es hier zum Nachlesen:

  1. Gesamtergebnisse im Überblick: Erstaunliche Ergebnisse bei der Effizienzsteigerung durch Smart Devices, Automatisierung und Data Science.
  2. Smart Devices Ergebnisse im Detail: Effizienzsteigerung mit Smart Devices in der Kommissionierung um 23 %.
  3. Automatisierungsergebnisse im Detail: Automatisierung erhöht Effizienz um 97 % (teilautomatisiert) bzw. um 140 % (vollautomatisiert) in der Kommissionierung.
  4. Data Science Ergebnisse im Detail: Auslagerwege um 20-25 % reduzieren und Effizienz durch intelligente Algorithmen optimieren.

Die Arbeit hat gezeigt, dass die Notwendigkeit der Effizienzsteigerung, die praktischen Anwendungen zwar vereinfacht, im Hintergrund jedoch hochkomplexe und heterogene Systeme schafft.

Mit dieser Erkenntnis kommt der Trend der Resilienz, sprich der Widerstandsfähigkeit zum Tragen. Obwohl das Thema der Resilienz im Trend Radar eher im Hinblick auf die Lieferkette untersucht wurde, spielt es auch bei den Prozessen der Intralogistik eine große Rolle. Nur resiliente Prozesse sind auf Dauer auch effiziente Prozesse. Die Grundlage jeder funktionierenden Systemlandschaft, egal ob hochautomatisiert oder manuell und analog, ist ihre Beherrschbarkeit.

Da kommt die Frage auf: Wie kann der Urwald an Technologien in der Intralogistik entwirrt, stabilisiert und für Anwender verständlich gemacht werden, um dauerhafte Beherrschbarkeit zu gewährleisten?

Es folgen zwei Anregungen, die die Softwarekomponente betreffen und sich miteinander verknüpfen lassen. Standardisierung und Vereinfachung der Schnittstellen zur Förderung eines interdisziplinären Verständnisses. Entscheidend dafür ist die Transparenz.

  • Durch Schnittstellenstandardisierung, beispielsweise nach der VDA5050, kann eine heterogene Lagerstruktur, die aus verschiedenen Prozessen, Technologien und Anbietern auf derselben räumlichen Lagerfläche funktionieren soll, vereinfacht werden. Schließlich müssen alle Maschinen im Lager- und Prozesssystem in gewisser Weise miteinander kommunizieren. Doch nicht nur die Schnittstellen der technischen Komponenten müssen gepflegt, vereinfacht und standardisiert werden, auch die Schnittstelle zwischen Mensch und Technik.
  • Bei zunehmender Vernetzung der Maschinen muss eine Entkopplung der Menschen verhindert werden. Menschen müssen in der Lage sein, die Technik und deren Zusammenhänge zu verstehen. Verständnis und Durchblick kann durch ein gesundes Maß an Transparenz geschaffen werden. Data Science, künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen können zur Entwicklung von Frühwarnsystemen und Prognosemodellen durch Anomalie- und Korrelationserkennung sowie Analyse der Auswirkungen in Wahrscheinlichkeitsmodellen genutzt werden.

Die Standardisierung und die Vereinfachung der Systemlandschaft sind durch Technologie durchsetzbar. Dabei ist derselbe Effekt wie bei der Effizienzsteigerung zu erwarten. Um Anwendungen einfacher, schlanker und effizienter zu gestalten sind komplexe Vorgänge im Hintergrund erforderlich. Um diese zu verstehen, braucht es wiederum Technologie, doch um die Technologie zu verstehen, braucht es Menschen.

Hinweise zur Arbeit: Die Herkunft der Daten und Informationen zur Untersuchung der Anwendungsfälle sind zum Teil theoretisch und zum Teil aus der Praxis. Die Untersuchungen beziehen sich auch auf unterschiedliche Anwendungsfälle mit verschiedenen Methodiken. Dadurch sind die Ergebnisse nicht exakt miteinander vergleichbar und ebenso nicht allgemeingültig.

Außerdem hängt die Effizienz in der Kommissionierung von vielen Faktoren ab. Beispielsweise von den Prozesseigenschaften, der Lagertopologie, der Auftragsstruktur und dem Zusammenspiel der Technologien. Entsprechend variabel ist die Effizienz je nach Anwendungsfall.

Dennoch ist die für diese Arbeit gewählte Vorgehensweise immer noch die beste zur Beantwortung der Leitfrage. Denn die jeweiligen Effizienzen der Kommissionierung lassen sich analysieren und unter Berücksichtigung der Unterschiede miteinander in Verbindung setzen. Damit sind die gewonnenen Erkenntnisse bei Berücksichtigung des zugrunde liegenden Gesamtkonzepts vollständig, valide und plausibel.

Nehmen Sie Kontakt mit uns auf und sprechen Sie mit einem unserer Experten zum Thema.

Redaktion